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Unerhörte Arrangements aus der Frosch- wie Vogelperspektive.

Pop-poetische Experimente, die schon so manches Leben gerettet haben.

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Discographie & Presse

Bossa Nova

Bossa Nova

Album, 12 Titel CD
Apricot Records, 2004

Ausser Atem, ausser dir

Christian ich will nicht alleine hier begraben sein,
und sollte die Erde noch so heilig sein.
Es war nicht viel, nur ein 'vielleicht'.
Doch ich will atmen, ich will leben,
ich will jung und rastlos sein.
Nicht irgendwann,
sondern jetzt gleich.
Oh ich soll warten,
aber warten ist nicht meins.
Christian ich will nur, dass du weisst,
es war sinnlos, es war schön
und dafür waren wir mal berühmt.

Nicht deine Welt,
viel zu laut und viel zu grell.
Du bist erst ein Held,
wenn du fällst, das weisst du.
Durch die Tür, ausser Atem, ausser dir.
Wird hier nichts mehr sein, wie es war?
Nichts auf der Welt
kann dir sagen, was dir fehlt
und dies ist nicht der Ort, um zu fragen.
Nicht deine Welt,
nichts, was dich hindert oder hält.
Sag, wohin geht es heute?
Christian ich weiss, was dafür spricht.
Es war schön, solange es war.
Es war erträglich, war es nicht?
War es zuviel, war es zu leicht?
Ich will atmen, nicht nur leben,
nicht nur jung und ratlos sein.
Nicht irgendwann, sondern sofort.
Ich will, dass es ein Ende hat,
und sei's im 111. Stock.
Christian ich will nur meinen Teil.
Du weisst zu gut, was es einmal war
und der Rest gehört uns ganz allein.

Nicht deine Welt
...
Nichts auf der Welt
kann dir sagen, was dir fehlt
und dies ist nicht der Ort,
um zu fragen.
Sei kein Held,
denn wäre sie nicht, die dich hält:
sag, wo wärst du heute?

©Kreuder 1999

Platz für mehr

Es sieht leichter aus, als es ist,
doch das will gelernt sein.
Es sieht leichter aus, als es ist.
Sie weiss, man sollte höflich sein.
Er sang: 'unser Bernhardiner,
das ist ein Schlawiener.'
Besser, er hätte nicht,
doch was vorbei ist, ist vorbei.
Sein zerschossener Unterkiefer;
und ihr kleines Herz, das springt.
Er fiel nicht weich.
Nein, er fiel sehr tief
und diesmal ist sie es, die singt:

Letztendlich bleibt zu sagen,
man kann es sich aussuchen.
Auch wenn er meint, es wär nicht fair.
Doch im Gegensatz zu anderen
bleibt dein Platz nicht leer.
Nein, im Gegensatz zu anderen
bleibt da Platz für mehr.
Es sieht leichter aus, als es ist,
doch das will gelernt sein.
Es sieht leichter aus, als es ist,
Herr Copperfield.
Bitte schreiben Sie: 'In Liebe, Ihr David' und dann bliebe nicht mehr viel Zeit.
Nichts ist für ewig, nein.

Letztendlich bleibt zu sagen,
man kann es sich aussuchen.
Und doch nimmt es kein Ende;
trotz zweier fleissiger Hände.
Doch im Gegensatz zu anderen
bleibt dein Platz nicht leer.
Nein, im Gegensatz zu anderen
bleibt da Platz für sehr viel mehr.

©Kreuder 1999

Nicht mit uns, Marleen

Sag, sind wir echt?
Sag, sind wir echter als der Rest?
Sag, ist es wahr?
Kann es sein, wir haben Recht?

Allein in einem Raum.
Trauma oder Traum?
Es ist Zeit sich umzuschauen.
Lern deinen Text,
und zwar allein, falls du dich traust.

Allein in einem Raum,
Zeit zu zweifeln bleibt dir kaum.
Es war niemals so gemeint,
nicht für dich.

Es hat sehr lange gebraucht,
ies einzusehen.
Dieser Ort ist nicht für dich gemacht, Marleen.
Heute ist nicht dein Tag
und das schon viele Jahre lang.
Und wenn du sagst: 'das wird',
dann sag auch, wann.
Sag sind wir echt?
Sag, interessiert uns denn der Rest?
Was kann es sein?
Was unterscheidet uns zuletzt

von denen, die da sind,
nur weil niemand sonst sie nimmt?
Es ist Zeit sich umzuschauen.
Schliess es ein,
denn was nicht fliegen kann,
das taucht ein in einem Raum
und ein Trauma wird zum Traum.

Es war niemals so gemeint,
nicht für dich.

Es hat sehr lange gebraucht,
dies einzusehen.
Dieser Ort ist nicht für dich gemacht, Marleen.
Heute ist nicht dein Tag
und das schon viele Jahre lang.
Und wenn du sagst: 'das wird',
dann sag auch, wann.
Es hat sehr lange gebraucht,
dies einzusehen.
Du bist unbequem
und nur schwer zu verstehen.
Deine Art ist nicht gefragt
und das schon viele Jahre lang.
Doch wenn es dich nicht stört,
wen stört es dann?
Sag, sind wir echt?
Sag, sind wir echter als der Rest?
Sag, ist es wahr?
Kann es sein, wir haben Recht?

Allein in einem Raum,
oh, es wäre dir zuzutrauen.

Es ist Zeit sich umzuschauen.
Und wie es scheint, bleibt mein Trauma mein Traum.

©Kreuder 2000

Vom Glück verfolgt

eine handgeschriebene Nachricht:
daß du fehlst, aber mir nicht.
Du wurdest geboren, als du vier warst
und Mörder ist kein Beruf.
Sieh dein Einsatz hier, das war nichts.
Alles wegen dir aber nichts für dich.
Ein Versuch,
doch für Leute wie dich nicht genug.
Eine randnotierte Nachricht:
'Danke nein, denn es geht nicht.
Ich bleibe bei dem, was ich habe,
und du bleibst bei dem, was du suchst.'

Vom Glück verfolgt, wir wenden ein:
sieh, 'vielleicht' war nur ein anderes Wort für 'nein'.
Für uns ist das Gefühl, mehr zu bekommen, als man verdient,
es ist neu.

Eine handgeschriebene Nachricht:
Hey, ich sag es, aber dir nicht.
Dass du fehlst, wenn du da bist,
wenn du gehst, wenn du kommst.
und das Ende von all dem bleibt fraglich.
Alles wegen dir aber nichts für dich.
Betrug, Betrug,
doch für Leute, wie dich gerade genug.
eine ernstgemeinte Nachricht:
ich soll gehen, doch ich mag nicht.
Es war neu, als du vier warst,
und Mörder sind hier gesucht.

Vom Glück verfolgt, wir wenden ein:
war 'vielleicht' vielleicht ein anderes Wort für 'nein'?
Für uns ist das Gefühl, es bedeutet hier nicht viel,
doch es ist neu.
Vom Glück verfolgt, wir wenden ein:
'vielleicht' war nur ein anderes Wort für 'nein'.
Für uns ist das Gefühl, mehr zu bekommen, als man verdient,
es ist neu.

©Kreuder 2001

Schwarm und Schwerkraft

Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit.
Ein 'stell dir vor', ein 'was wäre, wenn?'
und die aristokratische Erziehung ist dahin.
Sie weiss genau, wo es weh tut
und ich bin hier nicht zuhause
nicht meinen Stadt, nicht mein Verein.
Kurzum du siehst, es könnte schöner sein.
Und die aristokratische Erziehung
hält mich fern von jedem Einfluss,
der versucht, mich hier zu stören.

ohne zu wissen, wie es ist
weiss lediglich, wie man es vermisst
mir fehlt doch nichts, mir fehlt doch nichts.

Wenn sie sagt: 'lauf!'
dann laufe ich los
und zwar so lange, bis sie sagt:
'und jetzt pass auf, und jetzt bleibt stehen.
Wenn ich es bin, den du willst,
lass mich nicht gehen.'
Und wenn sie sagt: 'lauf!'
Angezogen wird nur der,
der an die Schwerkraft glaubt.

Ein kurzer Moment,
und alles ist ganz still.
Nicht, weil es so ist,
sondern, weil ich es will.
Und die aristokratische Erziehung
längst dahin.
Der Einfluss steht vor mir
und fragt mich, was ich will.

ohne zu wissen, wie es ist
doch ich weiss, wie man es vermisst.
mir fehlt doch nichts, mir fehlt doch nichts.

Wenn sie sagt: 'lauf!'
dann laufe ich los
und zwar so lange, bis sie sagt:
'und jetzt pass auf, und jetzt bleibt stehen.
Wenn ich es bin, den du willst,
lass mich nicht gehen.'
Und wenn sie sagt: 'lauf!'
ein Zitat ist, was du sagen willst
aber dich nicht traust.
Und wenn sie sagt: 'lauf!'
Angezogen wird nur der,
der an die Schwerkraft glaubt.

Ein kurzer Moment
der Unachtsamkeit.
Ein 'stell dir vor', ein 'was wäre, wenn?'
und die aristokratische Erziehung ist dahin.
Sie weiss genau, wo es weh tut, was ich will.

ohne zu wissen, wie es ist
weiss lediglich, wie man es vermisst
mir fehlt doch nichts, eigentlich.

Wenn sie sagt: 'lauf!'
dann laufe ich los
und zwar so lange, bis sie sagt:
'und jetzt pass auf, und jetzt bleibt stehen.
Wenn ich es bin, den du willst,
lass mich nicht gehen.'

©Kreuder 2000

Seitdem ich weiß, wie Mozart starb

Nur mässig gekleidet läuft er wieder durch's Bild.
Begnadet, nicht beneidet
und es fehlt etwas, wenn auch nicht viel.
Sag, welche Rolle spielt es,
erzähl uns wie es war.
Verhungert oder verdurstet?
Nein es ist nicht egal.
Mit deinem Sinn für Flugpiraterie
war es nicht weit her.
Ob uns wohl irgendwann Irgendjemand gibt,
was man uns verwehrt?

Seitdem ich weiss,
es kostet Zeit;
und es ist seltsam verteilt,
es ist kein Hass,es ist nur das:
du sitzt auf einem fremden Platz.

Nur mässig gekleidet und es fehlt,
was fehlen muss.
Begnadet, nicht beneidet:
was ist der Antrieb, wenn man muss?
Wir haben auf dich gewartet.
Sag, es ist nicht wahr.
Es hiess, wir könnten jederzeit zurück dorthin,
von wo wir kamen.

Seitdem ich weiss,
es kostet Zeit;
und es ist seltsam verteilt,
es ist kein Hass,es ist nur das:
du sitzt auf einem fremden Platz.

©Kreuder 1999

Nein, nein, nein

Ich kenne den Blick, und der sagt:
'lauf, lass uns so tun, als könnten wir das auch' 360 Volt für jedes nette Wort an sie.
Ich habe ein Recht darauf.
Du weisst, wir dürfen hier nicht rein.
Nicht zu zweit und nicht allein.
Dies ist das allerletzte Mal.
Mein junges Leben, ohne Sinn,
so schnell vorbei, so schnell dahin.
Doch kann es sein, dass es egal ist?

Nein, nein, nein,
verlang das nicht, denn ich gehöre mit ganz allein.
Nein, nein, nein,
du hast dieses Wort noch nie gehört, kann das sein?

Sie ist viel zu schnell und Sie ruft:
'Lauf, Nun mach endlich, falls du dich traust.
Tu einfach das, was ich hier tue.'
Es sieht so einfach aus,
doch wer holt mich wieder raus?
Doch ganz bestimmt nicht du!

Ich kenne den Blick, und der sagt:
'lauf, lass uns so tun, als könnten wir das auch' 360 Volt für jedes nette Wort an sie.
Oh, es sah so einfach aus.

Nein, nein, nein,
verlang das nicht, denn ich gehöre mit ganz allein.
Nein, nein, nein,
du hast dieses Wort noch nie gehört, kann das sein?
Nein, nein, nein.
Hier drin, da drassen, aber was, wenn hier hinein?
Nein, nein, nein,
oder lässt es sich gemeinsam besser einsam sein?

©Kreuder 2001

Kein Grund

Ein Grund zu gehen könnte sein,
dass es egal ist, ob du bleibst.
Verliebt, verloren, ausgezählt.
Auf deinen Schultern ruht die Welt.
Ein junger Mensch und so verwirrt,
kann nicht glauben, dass man so irrt.
Mit vierzehn war die Welt noch so,
wie du sie sahst, doch nun lass los!

Ob es lebt oder nicht,
das steht dir nicht zu, zu sagen,
denn es ist erst tot,
wenn ich es selbst getötet habe.

Ein Grund zu gehen könnte sein,
es gibt nicht das, worauf du zeigst.
Und du sollst schweigen,
wenn du es nicht beweisen kannst.

Ob es lebt oder nicht,
das steht dir nicht zu, zu sagen,
denn es ist erst tot,
wenn ich es selbst getötet habe.

Ob es lebt oder nicht, das stand nie zur Frage.
Denn es ist erst tot,
wenn ich es sage
und es selbst getötet habe.

Ein Grund zu gehen könnte sein,
dass es egal ist, ob du bleibst.
Ich habe die Welt in meiner Hand,
das ist, was ich beweisen kann.

©Kreuder 1999

Hsu, wo bist du?

Mit einem Funken Lust
tief in deiner Brust.
Du weisst nur zu gut:
Physik ist es erst, wenn du es tust.
Du hast kein Ziel erreicht,
dafür hundert neue gleich.
Und das kommt dazu:
Hsu, wo bist du?
Du schneidest dich und siehst,
ob da noch irgendetwas in dir fliesst,
Du hattest nicht die Zeit,
dankbar zu sein.

So ein kleines Dorf, wie dieses,
und dass hier nichts geschieht,
dies sind schlechteste Voraussetzungen
für eine gute Nachbarschaft.
Mein Versäumnis - dein Vergnügen.
Kommst du mit? Dann bleib doch liegen.
Eine weitere Meinung war hier nicht gefragt.

Mit einem Funken Lust,
du holst nochmal tief Luft.
Jetzt wo du endlich weisst:
Chemie ist es, was dich treibt.
Du hast dein Ziel erreicht.
Hey, halt, du läufst zu weit.
Jetzt wäre es an der Zeit,
dankbar zu sein.
Mein Herz, du stellst dich an.
Andere sterben dran!
Und das kommt dazu:
Hsu, wo bist du?

So ein kleines Dorf, wie dieses,
und dass hier nichts geschieht,
dies sind schlechteste Voraussetzungen
für eine gute Nachbarschaft.
Halbes Herz, wenn es eines weiss,
dann, dass es nicht reicht, wenn es nicht reicht.
Dein Sinn für Humor war hier nicht gefragt.
©Kreuder 2001

Unerwartet

Gott weiss, was wir gewinnen,
wenn wir dich verlieren.
Wir haben den Rhein und den Sommer und endlos Zeit,
um dich und deinesgleichen zu blamieren.
Gott weiss, dass wir gewinnen.
Wie könnten wir verlieren?
Wir sind jung und im Gegensatz zu dir:
wir haben etwas zu verlieren!
Und Gott weiss, dass dieser Ort
ganz ohne dich nur halb die Hölle wäre,
die er für uns ist.

Unerwartet
ein kurzer Schlag - es ist vorbei
Unerwartet
dass es so viele Menschen freut.
Unerwartet
wie deine blutige Nase zeigt.
An einem solchen Tag,
nur ein Gedanke, doch er erschrak:
'Wenn ich morgen nicht mehr bin,
was wird aus meinen Plänen und Ideen?'
Oh ein solcher Tag,
das wäre ein Tag, wie ich ihn mag.
Wenn du morgen nicht mehr wärst,
du weisst, du wärst sehr schnell 'schon lange her'.

Unerwartet
ein kurzer Schlag - es ist vorbei
Unerwartet
kann böse Absicht Schicksal sein?
Unerwartet
wir waren eins - nun sind wir zwei.
Gott weiss, was wir gewinnen,
wenn wir dich verlieren
wir haben uns und den Sommer und endlos Zeit,
um dich und deinesgleichen zu blamieren.
Und Gott weiss, dass wir gewinnen.
Wie könnten wir verlieren?
Wir sind jung und im Gegensatz zu dir:
wir haben etwas zu verlieren!

Unerwartet
ein kurzer Schlag - es ist vorbei
Unerwartet - dass es so viele Menschen freut.
Unerwartet
wir waren eins - nun sind wir frei.
Unerwartet
und du wirst nie gewesen sein.
©Kreuder 2001

Kommt und geht

ich kann mir vieles vorstellen,
aber nicht, daß du bleibst,
obwohl du etwas anderes vorhast.
Ich habe hier nichts verloren,
bin nur testweise geboren,
und wenn das alles dazu gehört,
dann ich nicht.

Ich habe ein Gesetz,
mir sehr wohl bekannt, verletzt:
'Du sollst nicht haben wollen,
was du niemals kriegst.'
Ich habe hier nichts verloren,
oh ich habe es mir geschworen.
Doch wenn du nun dazu gehörst,
was dann?

Ich kann mir vieles vorstellen,
aber nicht, daß du bleibst,
weil du etwas vor hast.

©Kreuder 1999

Ein Schluck Wasser

Wenn die Wahrheit nicht so unendlich traurig wäre, hätten wir wahrscheinlich hellauf gelacht: Schon vor sechs Jahren gelang es Kreuder und seiner Formation Busch mit dem gar nicht entsetzlichen Debüt "Entsetzlich", ihre "teenage angst" in wunderbar zurückhaltende, kleine Gitarren-Pop-Hymnen zu kleiden. Selbstredend ist Kreuder auch heute noch ein kluger Mann. Auf "Bossa Nova" sinniert er über Liebeslasten, den Tod von Mozart und das Alleinesein. [...] wer die fast schon verblichene Frühachtziger-Romantik von Bands wie Aztec Camera oder Orange Juice zu schätzen weiß, liegt mit Busch immer noch goldrichtig.

Einige seiner schönsten Stücke versteckte der in unserer Vorstellung allein lebende Romantiker und Bildungsbürger Kreuder vor sieben Jahren auf einer mehr schlecht als recht, aber mit viel Liebe aufgenommenen EP. Aus seiner Klause erzählte der Jüngling vom Totschlag an der schönen deutschen Sprache, von enttäuchten Eltern und Verwandten und davon, wie er in einem Franziskanerkloster seine Memoiren schreibt. Schon damals warnte er, dass Jahre vergehen könnten, ehe man wieder etwas von ihm höre. Kurz darauf das Album "Entsetzlich.

Fürderhin blieb Kreuder tatsächlich stumm. Vergessen haben wir ihn nicht, gerechnet haben wir mit ihm allerdings auch nicht mehr. Und wirklich: Nun nimmt der gute Kreuder mit Band all die liebgewonnenen Fäden von "Entsetzlich" wieder auf, beziehungsweise, wie der Rockjournalist sagen würde: "Bossa Nova" fängt dort an, wo "Entsetzlich" aufhörte. Nämlich mit angenehm quengelnden Johnny-Marr-Gitarren, [...] "Nicht mit uns, Marleen" statt "William, It Was Really Nothing" und selbstverständlich schwelgerischem Gestus. "Nichts auf der Welt kann dir sagen, was dir fehlt/Und dies ist nicht der Ort, um zu fragen." Oder: "Ich kann mir vieles vorstellen, aber nicht, dass du bleibst."

"Seitdem ich weiss, wie Mozart starb" und "Schwarm und Schwerkraft" heißt der luftige Gitarren-Pop zuweilen und liegt fernab jeder Selbstinszenierung. Es ist - das kennen wir ja - gewissermaßen alles ein Song. Und doch hat sich der Dichter auch mit "Bossa Nova" auf ein offensichtlich hilfloses Unterfangen eingelassen: Die an deutschem Pop interessierte Jugend liest in der Regel weder Rimbaud noch Kierkegaard und die Romantiker schon gar nicht. Womöglich hört sie sogar Sportfreunde Stiller.

JAN WIGGER

(CD des Monats - Pop)

Das Ende der Jugend, der Beginn des Erwachsenseins: Wann hört das eine auf, wann fängt das andere an? Und lässt sich diese Grenze zwischen Adoleszenz und (vermeintlicher) Reife überhaupt ignorieren oder überspringen? Kann man als junger Mensch sich erwachsen benehmen, ohne manieriert-altklug zu wirken, oder als Erwachsener "jung" denken und fühlen, ohne als Berufsjugendlicher zu stranden? Für die Popkultur in ihren Disziplinen von Literatur über Film bis zur Musik sind derlei Themen Privileg und Pflicht zugleich, denn wer sonst ist eigentlich noch zuständig in diesem Leben für leise Selbstreflexionen jenseits von Arbeit, Geld und Wäschewaschen? Schlimmstenfalls endet derlei Tun, skrupellos kommerzialisiert und damit banalisiert, in den tagtäglichen Vorabendserien - in glücklicheren Momenten jedoch entstehen daraus Platten wie diese. Schon 1996 lobten "Spiegel" und "Rolling Stone" das Quartet Busch für sein Debüt "Entsetzlich" [...]. "Bossa Nova" nun ist ein weiteres Stück fabelhafter Popmusik in dieser Tradition: schulstundenlang voll perlender Gitarrenarrangements, fein rythmisierter Sprache, famosen Songs und Melodien (ganz gross: "Ausser Atem, ausser dir") - und mit Texten, die vom Tasten, vom Suchen und vom Schweben zwischen Welten und Gefühlen erzählen. Ein Album, das beim Erwachsenwerden ebenso hilft wie beim Jungbleiben.

Musik: 8-9 ,Klang: 7, Repertoirewert: 8

Christof Hammer

[...] Was die drei Hamburger da machen erreicht dieselbe Gleichzeitigkeit von Leicht- und Schwermut ihrer englischsprachigen Kollegen. Die Gitarren sagen, du sollst springen und tanzen, die Stimmen sagen, du sollst zuhören und dich grämen ("Gott weiß, was wir gewinnen, wenn wir dich verlieren"). Immerhin stecken in "Bossa Nova" sechs Jahre Schaffensphase, seit die Gruppe um Sänger und Initiator Kreuder mit ihrem Debüt sogar im "Spiegel" für ihre gute Sache gepriesen wurde. Die Spitze steht noch bevor, denn "im Gegensatz zu anderen bleibt da Platz für sehr viel mehr". 5

5 von 5 Sternen Eine Liebe fürs Leben, 2. Juli 2003
Rezensentin/Rezensent: hermannstermann aus Wels, Oberösterreich, Österreich
Ich ließ mich von den obigen Rezensionen dazu bewegen, mir auch dieses Album zu bestellen. Ich hatte noch nie von der Gruppe Busch etwas gehört und war umso gespannter. Als ich die CD in den Player einlegte, stockte mit der Atem. Bereits der Opener "Ausser Atem, Ausser Dir" ist eins dieser Lieder, die einen anspringen, ganz fest umarmen und du weißt daß sie dich ab jetzt dein Leben lang begleiten werden. Die Songs sind so positiv, aber niemals kitschig - so bombastisch arrangiert, tragen aber niemals zu dick auf. Und es ist kein einziger schlechter Song dabei - die Qualität bleibt konsequent hoch. Ein wahrliches Meisterwerk der Musikgeschichte ! Ich kann jedem Menschen, der Musik liebt und das Leben liebt "Bossa Nova" 100%-ig empfehlen.

5 von 5 Sternen Busch "Bossanova" - ein neuer Anfang!, 23. April 2002
Rezensentin/Rezensent: tilonemuth aus Wiesbaden, Deutschland
Man mag es glauben, oder auch nicht: Es könnte für viele die Platte des Jahres werden, für mich ist sie es bereits. Haben Busch schon mit ihren zwei ersten Veröffentlichungen; einer EP in 1994 und 1996 mit ihrem Album "Entsetzlich"; für Aufregung und Erstaunen gesorgt, kommt nun; nach sechs langen Jahren der Ewigkeit; ihr neuestes Werk. Ihre Vorbilder sind unverkennbar, und dies gefällt. Es gibt drei Fragen, die ich mir selbst stellte und für die ich Antworten suchte. Warum soll man Busch mögen? - Für ihre traumhaften Arrangements; ihre phantasiereichen Texte über Liebe, Vertrauen, Wut und Enttäuschung; für ihre Wortspiele. Meine Gefühle als ich das Album zum ersten Mal hörte? - Überwältigend, es gab selten ein Album welches ähnliches bewirkte, vielleicht damals "Olympian" von Gene. Der erste Song "Ausser Atem, ausser dir" nahm mir den Atem und ich war sprachlos. Was kann einem beim Hören dieses Albums passieren? - Man kann sich über unendlich viele Zufälle wundern, dabei erstaunt sein und schlussendlich eine zauberhafte Frau kennenlernen.

5 von 5 Sternen In den Busch getrieben, 19. April 2002
Rezensentin/Rezensent: Kilian aus Wolfenbüttel
Es fing damit an, dass mir ein Freund vor ein paar Monaten "Honigdiebe" zum Anhören mitgab, was mir damals nicht so übermäßig gefiel. Umso distanzierter betrachtete ich also diese Scheibe von Busch. Er sagte, er habe die CD in seinen Player eingelegt, an die Wand gestarrt und gedacht..."das ist Gott". Mir ging es nicht sonderlich anders. Vor allem der Opener "Außer Atem, außer dir" riss mich vollkommen aus jeglichem Abistress hinaus in die Gedankenwelten der unbeschwert genießbaren Freiheit. Abartig genial sind für mich diese Gitarrenriffs, die die Vorstellung von "sich treiben lassen" merklich umformulieren in: "getrieben werden" Was hier am meisten fasziniert, ist die ununterbrochene starke Rhythmuspräsenz, die verhindert, dass Songs "in der Luft hängenbleiben". Äußerst melodisch legt sich auf diesen Rhythmus ein mit Streichern angehauchter Klangteppich, der zum Träumen anregt. Besondere Schmankerl: "Außer Atem, außer dir", "Platz für mehr", "Vom Glück verfolgt" und "Kommt und geht".

5 von 5 Sternen Ein großes Album !, 18. April 2002
Rezensentin/Rezensent: hubertk18 aus München
Was für ein Album! Britpop auf deutsch.. Perfekt!
Seit Jahren wieder eine CD, auf der jeder Song gefällt.
Klasse Band,- kauft euch dieses Stück geniale Popmusik!

5 von 5 Sternen Leicht und luftig, 12. April 2002
Rezensentin/Rezensent: parklife_pet aus Kiel
Na endlich! Dies ist das zweite Album von Busch und eigentlich das erste, das mir auch gefällt und nahtlos dort anknüpft, wo ihre Debüt-EP (mit den Klassikern "Angeklagt" und "Honigdiebe") aufhörte, nämlich mit beschwingtem unaufdringlichem Indie-Gitarrenpop, wie er britischer kaum klingen könnte. Wer das Kult-Label Sarah Records kennt, weiß in etwa, welche Klangfarbe die Lieder von Busch haben. Wohlfühl-Musik. :-) Meine Favoriten: "Nein, nein, nein", "Hsu, wo bist du?" und "Ausser Atem, ausser dir".

Altmodische Menschen schreiben immer noch P!O!P!. Das macht auch der PR-Beauftragte von Busch so, dabei hat es diese Band gar nicht nötig so anzugeben. Busch ist das Projekt von Mika Kreuder, der schon im Jahr '96 die Welt mit Liedern über "Tschingis Aitmatov", "Mädchen" und "Gefühle" (in keiner besonderen Reihenfolge) beglückte.

Heute heißt P!O!P! also "Bossa Nova", doch im Prinzip ist alles beim Alten geblieben. Hübsche, deutschsprachige Stücke mit viel Herz und schnörkelloser Gitarrenarbeit. Wer wissen will "wie Mozart starb" oder wie es ist "vom Glück verfolgt" zu werden, sollte sich das zweite Album von Busch zulegen. Altmodische Menschen schreiben immer noch P!O!P!.

(Rolf Witteler)

VÖ 03/2002

Au Backe! Das poppt!
Unsagbar schön. Busch aus Bonn geben [...] Gene und Orange Juice in deutsch. Nicht zu fassen. Schwelgerisch. Glückselig. Charmant. Das geht direkt ans Herz.
Musik von verwirrender Schönheit, mehr geht nicht!

(electric galenza)

"Heute ist nicht dein Tag, und das schon viele Jahre lang." 
Nicht immer nimmt Sänger Kreuder so harte Fakten in den Mund, eigentlich gibt er sich eher kryptisch. Es geht um Gehen und Bleiben, um Orte und Zeit, um Liebe und Glück. So genau weiß man das nie. Aber nicht die Worte, vor allem die Musik zeigt, da ist ein Licht am Ende des Tunnels.
Das Quartett durchdenkt seine Songs, gibt ihnen Raum, lässt sich Zeit und verschafft sich eine sehr angenehme, ruhige Atmosphäre, die an das aktuelle Samba-Album erinnert.
Selten klingen Gitarren so harmonisch, denn Busch haben viele von diesen alten Brit-Pop-Platten aus den achtziger Jahren gehört und daraus im Proberaum die Konsequenzen gezogen. Mit sehr zurückgenommenem Gesang und einem verlegenen Schlagzeug, damit sich die schwerelosen, in Nostalgie schwelgenden Gitarren nicht gestört fühlen. Man hört sie hier alle, die frühen Primal Scream, manchmal auch die Pastels und die Bodines, [...]. Es sind Gitarren-Arrangements wie in Smiths-Songs like "Some Girls Are Bigger Than Others", die nach fünf Jahren Pause für das dritte Busch-Album "Bossa Nova" charmant geklaut wurden. Damit man mit Songs wie "Ausser Atem, Ausser Dir" den ganzen Tag verbringen möchte, weil man sie schon nach dem ersten Hören so angenehm im Ohr behält.

Autor: Michael Brandes

Is The Queen Dead? - Seit über zwei Jahren warte ich nun schon mit den allerhöchsten Erwartungen auf dieses Album, nachdem 1999 bereits die Demoversionen dreier Songs als Preview auf einer Fansite zu hören waren.
Meine Befürchtung war allerdings, dass durch Frontmann Kreuder's perfektionistische Produktion der spröde Gitarrenpop-Charme durch zu verspielte und dichte Arrangements verwässert würde, was mein Hauptkritikpunkt am Vorgängeralbum 'Entsetzlich' und der Debüt-EP war (wer die beiden Versionen von 'Müde' kennt, weiß, was ich meine).
Zum Glück waren die Bedenken unbegründet, das Warten hat sich gelohnt, herausgekommen ist ein Album, das jeden sensibilisierten Hörer zunächst durch seine pure Ästhetik erschlägt. Hier haben Kreuder und seine Mitstreiter ihr Meisterstück abgeliefert, sie haben ihr Äquivalent zu 'The Queen Is Dead' geschaffen mit einem elegischen 'Seitdem ich weiß, wie Mozart starb' als Pendant zu 'There is a Light ...' im Zentrum.
Musikalisch und textlich kann man hier, eher noch als bei Gene und Konsorten, die Smiths als direkte Referenz anführen. Das zeigt sich vor allem in den Details: Sei es durch den berühmten Fading-Effekt aus 'Some Girls Are Bigger Than Others' (in 'Seitdem ich weiß ...'), den 'Ann-Coates'-Effekt als zweite Stimme wie in 'Bigmouth Strikes Again' (in 'Unerwartet'), selbst das abschliessende Instrumental 'Ein Schluck Wasser' erinnert mich frappierend an 'Oscillate Wildly'. Seit dem Original bei Johnny Marr habe ich den typischen Jangly-Guitar-Sound nicht mehr in solch brillianter Perfektion gehört.
Hinzugekommen sind gegenüber 'Entsetzlich' der massive Einsatz von Streichern und einige Gitarrenparts, die sehr an die frühen Suede/Auteurs erinnern, durch ihre Sperrigkeit aber einen wunderbaren Kontrapunkt zum sonstigen Harmoniegefüge setzen. Daß sich der Morrissey'sche Wortwitz, der konsequent-manische Fatalismus und die morbide Romantik wunderbar in deutschsprachige Texte frei von billigem Kitsch übertragen läßt, stellt Kreuder wieder einmal mehr als eindrucksvoll unter Beweis. Als Beispiel aus diesem reichhaltigen Fundus sei hier nur das Zitat aus meiner Forums-Signatur erwähnt: 'Eine handgeschriebene Nachricht: / Hey, ich sag es, aber dir nicht. / Dass du fehlst, wenn du da bist, / wenn du gehst, wenn du kommst. / und das Ende von all dem bleibt fraglich. / Alles wegen dir aber nichts für dich.'
Wenn ihr, wie ich, all die Jahre auf das perfekte deutschsprachige Gitarrenpop-Album von vollendeter Schönheit und gleichzeitig einzigartigem Tiefgang gewartet habt: hier ist es, greift zu.
Kurze Hörproben zu allen Songs des Albums gibt es unter www.buschhq.de.

(OurFrank)

Es war irgendwann 1996, da veröffentlichte eine deutsche Band ein Debüt-Album namens "Entsetzlich". Dabei war es genau das Gegenteil davon. Mika Kreuder, Sänger und Mastermind von Busch sang vom Sommer, von Mädchen, die Helen oder Amelie hießen und nicht zuletzt von Tschingis Aitmatov. Und er tat dies mit einer Sprache und Melodiösität, wie man das in Deutschland bis dato nicht kannte. Very British - nur eben auf deutsch. [...] Eine Offenbarung also war diese Scheibe damals und dann war es lange still um Kreuder und seine Band. Hin und wieder machten Gerüchte die Runde, doch es dauerte lange sechs Jahre bis heute. Anfang April soll das neue Busch-Album "Bossa Nova" in den Regalen liegen. Erstaunlicherweise, nein, eigentlich glücklicherweise macht es genau dort weiter, wo "Entsetzlich" damals aufhörte. Das mögen manche als mangelnde Weiterentwicklung kritisieren, genau betrachtet ist man Herrn Kreuder aber dankbar für die Konsequenz, mit der er seinen Stil durchzieht. Die Mädchen in seinen Songs heißen nun Marleen oder Hsu, ansonsten ist alles beim alten. Wunderbar luftige Arrangements, die nach Sommer klingen und wieder diesen Zauber hervorrufen wie damals in den Neunzigern. Schon nach dem ersten Durchlauf von "Bossa Nova" macht sich Ergriffenheit breit und ein erleichtertes Lächeln huscht übers Gesicht. Dieses Album ist eine Schönheit, eine Platte, die man Menschen schenken sollte, die man wirklich mag! Danke! Und vielleicht liest man bei dieser Gelegenheit ja auch Aitmatov's "Dschamilja" wieder mal durch? Fein!


-Carsten Wilhelm-

Menschen, die Musik nur wenig bis gar keine Beachtung schenken, waren mir seit jeher zutiefst suspekt. Warum? Weil das Leben sich am besten über ein Abbild seiner selbst erklärt und Musik nunmal die mächtigste Metapher ist für dieses Sein, nach dessen Sinn so viele suchen. So wirkt sie denn auch am ergreifendsten, wenn man unweigerlich spürt, dass man sich bedingungslos in ihre Obhut geben, sich von ihr an die Hand nehmen und führen lassen kann. So wie bei Busch. In zwölf poetische Popsongs mit Texten, in die jeder seine eigene Geschichte betten kann, übersetzt Kreuder, den man völlig zu recht den deutschen Morrissey nennt, das Moment, das uns alle vorantreibt: die Sehnsucht. Und selten zuvor gelang dies derart virtuos und ungezwungen.

6 jahre ist es her, seit Busch zuletzt im Schallplattenwald stand. Mit der CD und ihrem Titel Entsetzlich gelang es Mika Kreuder damals, Busch von der Masse abzuheben. BritPop mit deutschen Texten. Leichte, lockere Melodien mit viel Akustik-Gitarre und von Streichern umspült. Dazu Geschichten über Liebeslasten, das Alleinesein und romantische Gefühle, die wir alle kennen.
Inzwischen hat sich dieser Stil etabliert. Und auch Busch sind wieder da. Mit ihrem neuen Album Bossa Nova und neuer Besetzung. Die Band hat sich formiert, sie harmonisiert und scharrt die Hufe für ihre Live-Tournee.
Wer die passende Musik zu einem Picknick im Grünen sucht, findet in der neuen Scheibe den richtigen Begleiter: Im Käfer-Cabrio wackelt der Kopf nach rechts und links. Auf dem Miele-Fahrrad treibt es zusätzlich die Beine an. Dabei singt ihr die texte auswendig mit. Busch?s Songs sind schön und schnell. Und Busch heben sich wieder von der Masse ab.

[...] die Art, mit der Kreuder(ja, dieser Mensch verzichtet als Musiker [...] auf seinen Vornamen) in seinen hochintelligenten, lakonischen Texten von einem Leben als Außenseiter, von jugendlichem Aufbegehren und (natürlich) dem Verliebtsein erzählt, der unbekümmert-leicht vorantreibende und trotzdem schwermütige Gitarrensound und sogar das reduzierte Cover-Artwork (mit dem Portrait eines jungen Mannes), all das spricht hier doch irgendwie für sich. [...] Bloß: Kreuder singt auf deutsch. Und wie! "Heute ist nicht dein Tag / und das schon viele Jahre lang. / Und wenn du sagst: Das wird., dann sag auch wann.", "Ich will atmen, nicht nur leben / nicht nur jung und ratlos sein", / "Ich habe ein Gesetz / mir sehr wohl bekannt / verletzt. / Du sollst nicht haben wollen / was du niemals kriegst.", "Angezogen wird nur der / der an die Schwerkraft glaubt." oder "Nicht deine Welt / viel zu laut und viel zu grell, / Du bist erst ein Held / wenn du fällst / das weßt du." Kurzum: Es wird einem aus der Seele gesprochen und zwar mit einer derartigen Dringlichkeit, dass einem die Sonne im Herzen aufgeht. Erbauliche Melancholie erster Güte. (9/10) 
Manuel Fraunhofer

Ich habe mich lange um diese besprechung gedrückt, weil ich angst hatte, die nötigen superlative nicht zu finden.

irgendwann holte ich die cd aus dem briefkasten, hörte kurz rein, war nicht in der stimmung, dachte: nett. dann lag sie zwei wochen rum. eines tages tat ich sie im auto in den cd-spieler. ich fuhr gerade in der spätnachmittagssonne über einen hügel. ab dem zeitpunkt, und das ist inzwischen nochmal zwei wochen her, höre ich sie fast ununterbrochen und das ding ist einfach nicht totzuhören. im gegenteil, sie wird sogar immer noch besser. und die eigentlich lange erwartete promo-cd einer dreiköpfigen hamburger band langweilt sich in der zimmerecke. auf erste hören ist "bossa nova" nicht mehr und nicht weniger als eine schöne, glatt produzierte pop-platte.

so fucking what?

irgendwann kapiert man. die melodien, die texte, die gitarren, den rhythmus. wie alles gemeint ist. und dann diese anspielungen. "christian, ich will nur, daß du weißt, es war sinnlos". william, it was really nothing. liedbeginn mit fade-in. fade-in: [...] das ist unglaublich, das ist wahnsinn und ich höre mich an wie ein rummelplatzmann, der für sein karussell wirbt, aber es ist wahr. plötzlich merkt man, daß ein hit dem nächsten folgt und man hat angst, daß das aufhört. hört es aber nicht. bis es ganz aufhört. diese ineinander verwobenen gitarrenmelodien, dieses schlagzeug, diese wunderschöne stimme, diese großen textzeilen. die lieder "außer atem, außer dir", "nicht mit uns, marleen" und "schwarm und schwerkraft" gehen hand in hand mit den großartigsten, die je in deutscher sprache geschrieben wurden und dir nicht mehr aus dem kopf. was, ich hab noch andere cds? (mawe)

Welch' ein Album. Welch' Texte. Bis auf die schreckliche Missverständlichkeit des Bandnamens gibt es auf "Bossanova" keine Harmonie, kein Wort, das nicht ganz nah dran an der Erfüllung der Musik schwebt. Eine britische Pop- und deutsch ausgedrückte Zustands-Geschichte der letzten achtzehn Jahre in einer Leichtigkeit der Frank and Walters [...]. Jeder Satz eine stolze Quengelei, ein berechtigtes Einfordern von Dingen, die einem doch vielleicht selbstverständlich zustehen. Vielleicht, vielleicht. "Ich soll gehen, doch ich mag nicht..." Charmantere 45 Minuten gibt es auf diesem Planeten nicht. Weil es eben nicht pathetisch, sondern rechtens ist. Wer auch nur drei britische End-Achtziger-Platten sein Eigen nennt oder in der Lage ist, vor schönen Worten auf die Knie zu gehen, der kaufe sich diese CD. So leidenschaftlich, so larmoyant. "Verhungert oder verdurstet: Nein, nein, nein, es ist nicht egal!" Lieder wie Gras, nass vom Sommerregen. Stürmisch, leidend, ironisch, großartig. Begnadet, nicht beneidet.

Anspieltipps: "Außer Atem, außer dir", "Seitdem ich weiß, wie Mozart starb", "Kommt und geht" und "Platz für mehr".

Fazit: Ich will eine Frau, die so ist, wie diese Platte. Muss ich mehr sagen?

Wertung: 5 von 6 Schallplatten

Vermutlich ahnen Busch gar nicht, wieviele Leute ihnen in Berlin gern zuhören würden. Wuschiger Gitarrenpop mit weichen C86-Vocals hat dank dem Hype um die "Berliner Schule" zwar vielleicht nicht mehr Hochkonjunktur in der Hauptstadt, die Potenziale sind aber geschaffen. All denen, die sich angesprochen fühlen, sei gesagt: hier gibt's Virginia Jetzt! noch mal zum Neuentdecken! Wer lieber The Field Mice oder Another Sunny Day im Ohr hat, freut sich am Sound, wird sich allerdings vielleicht an den vergeistigten Texten stören, denen man sich dank der geteilten Muttersprache auch nicht so ohne weiteres entziehen kann. Unter dem Strich bleibt "Bossa Nova" aber ein angenehmes Album, für das man sich nur jung genug zu fühlen braucht.

Kein Druckfehler. Diese Busch schreiben sich mit sch und kommen aus Bonn. Aber auch ohne Lokal-Bonus, das Quartet um Sänger/Gitarrist Kreuder verdient höchste Aufmerksamkeit wie schon 1996 als das Debüt >Entsetzlich< sogar vom >Spiegel< gewürdigt wurde. Warum das mit Album Zwei so lange gedauert hat? Keine Ahnung. Vielleicht weil solch grossartiger Passions-Britpop Zeit braucht und solche schüchternen, leidenden, jubilierenden Texte nicht so schnell verfasst sind. Es muss ja auch alles passen. Was nicht einfach ist, denn Kreuders Sprachfluss ist das deutsche Pendant zu Morrissey. Wie auch sein Singsang und die Melodien. Und die Gitarren? Da bekommt jeder Johnny Marr Freund leuchtende Augen. Farin Urlaub hat erst kürzlich The Smiths ein Denkmal gesetzt. Buschs >Bossa Nova< ist mehr. [...] Gross, noch grösser und wunderschön.

(3/3 Sterne)

Es gibt diese Tage, da regnet es in Strömen, und wenn man aus dem Fenster schaut, ist es einem egal, wenn das Fahrrad geklaut wird. Dann wollte man eine Augenklappe haben, oder man würde gerne auf eine liebevoll gestaltete Geburtstagseinladung absagen. Es gibt Tage, da hat man Liebeskummer, festgefahrene Melancholie, oder man hat selbst Geburtstag und will es überhaupt nicht. Das sind die Tage, an denen man sich glücklich schätzen kann, dieses Album sein Eigen nennen zu können. Meist beinhaltet ein Soundtrack zum Traurigsein gerade genügend Sonnenschein, um ein Nachtschattengewächs nicht verkümmern zu lassen, doch "Bossa Nova" ist verständnisvoller, einfühlsamer und freundlicher. Es ist dieses Gefühl, dass einem einfach ein Lächeln abringt, weil es so unbeschreiblichschön ist. Busch ist die wunderbarste Definition von Nettigkeit, die ich jemals gehört habe.

 

Entsetzlich

Entsetzlich

Album, 11 Titel CD
Marsh Marigold Records, 1996

Helen weiß das auch

Sollte es plötzlich zu Ende sein,
es hat Spaß gemacht, trotz alldem.
Die Sommertage mit Aitmatow und mir allein - das war es wert. Sollte mein nächster Schritt der letzte sein, trotz alldem, ich habe es gern getan.
Falls dich das überrascht, hoffe ich nur, du hast mir nicht alles geglaubt.

Sie weiß, daß ihr niemand bleiben wird,
denn sie spinnt nur vor sich hin.
Und sie weiß, daß sie jeden betrügen wird
von denen, die ihr noch geblieben sind.
Und sie weiß, daß er das nicht mag
und trotzdem singt sie vor sich hin:
"hey ist es nicht entsetzlich,
wenn man so jung und schon so häßlich ist?".

Schau her, es ist so weit.
Ich wollte nur, egal wohin dazu gehören. Und wenn du gehst,bin ich ganz allein;
doch das ist lange noch kein Grund, um damit aufzuhören.

Auf dem Mond, da wächst kein Gras - Helen weiß das auch
Manchmal denkt sie:" so, das war's!"
- doch sie denkt es niemals laut.
Interressiert es dich eigentlich,
was ich tue, wenn du mich nicht siehst?
Interressiert es dich eigentlich,
wen du da vor dir siehst?

©Kreuder 1996

Schade

Das hat man davon,
wenn man in einer Sackgasse wohnt.
All die Leute, die dir freundlich sagen,
das Leben sei so leicht zu ertragen
ohne dich!
Auf jedem Straßenfest gejagt und bedroht.
"Halt du ihn fest, ich schlag ihn tot".
Ich habe nur versucht,
Misogynie zu erklären.
Daß sie in allen steckt,
die gerne größer und stärker wären.

Das hat man davon,
wenn man in einer Sackgasse wohnt.
Du kannst es drehen,
du kannst es wenden,
es wird immer böse enden.
Dies ist, wie die Welt deine Freundlichkeit belohnt.
Und dann die Leute, die dir freundlich sagen,
das Leben sei gerade noch so zu ertragen
ohne dich! Ich wollte nur erklären,
wie man läuft, wenn man flieht,
wenn man weiß, daß man nicht dazugehört.

Doch nein, daraus wird nichts.
Ich duelliere mich nicht mit dir.
Denn es wäre schade um mich.
Amüsier' dich allein, ich will nicht.
Junger Mann von achtunddreißig
sucht nach schwerer Enttäuschung
eine kräftige Begleitung.
Aber bitte nur mit Bild.

Und bevor du es vergißt,
das Leben als solches, es kostet nichts.

©Kreuder 1996

Auf niemandes Seite

Ich bin auf niemandes Seite,
denn niemand ist auf meiner.
Ich bin auf niemandes Seite,
jedenfalls nicht auf deiner.
Ein ganzes Leben auf Knien verbracht,
klein, ganz klein.
Es hat mir kaum etwas ausgemacht,
denn ich weiß, was ich will.

Ich will auf niemandes Seite,
jedenfalls nicht auf irgendeine.
Ich bin autark, brauche keinen
- bist du auf meiner?
Ich weiß, was ich will.
Ein ganzes Leben auf Knien verbracht,
klein, so klein.
Es tut mir leid, wenn ich es nicht verbergen kann enttäuscht zu sein.

©Kreuder 1996

Angora

Nahezu nein

Noch einmal: ich war es nicht.
ich habe nur gemeint, es könnte sein,
daß es schade ist, daß ich dir sympathischer bin als du mir. ich habe zwar gesagt:
"es macht nichts - nimm dir einfach, was du brauchst". Doch das hieß noch lange nicht, daß ich das bin. Was hast du denn geglaubt?
"Kampf dem Großkapital!"
Das gehört nicht zu unserem Vokabular.
Er weiß ganz genau,
daß man nicht mit Farbe auf fremde Wände schmieren soll.

Und sie sagt: "ich kenne dich,
du kannst tun, was du willst,
du kannst gehen, wohin du willst.
Klebt nicht an deinen Händen
das Blut frisch renovierter Altbauwände?"
Und sie sagt: "ich kenne dich,
du bist der, der ständig meint,
daß nicht mehr viel fehlt und dies sei das Ende.
Doch ich weiß, was ich weiß
und "nein" heißt noch lange nicht "nein".

Noch einmal: ich war es nicht.
Ich habe laut geschrien und mich totgestellt. Doch sie hört nicht und ich fürchte fast, es fehlt nicht viel und...

Sie sagt: "ich kenne dich,
du kannst tun, was du willst,
es ist zu spät mein Herz.
Doch du bist in guten Händen.
Sieh, ein Paar wie wir ist schwer zu finden".
Verdammt, sie kennt mich.
Ich kann tun, was ich will, ich kann gehen, wohin ich mag.
Dies ist mein Ende.
Doch ich weiß, was ich weiß
und "nein" heißt noch lange nicht "nein".

©Kreuder 1996

Silber

Ohne sie säße ich jetzt nicht hier.
Doch ich kann nichts dafür.

Eben war es noch da, jetzt ist es fort.
Ich habe es geschenkt bekommen.
Ich habe es mir geschenkt genommen.
Du wirst es nicht vermissen,
du weißt nicht einmal, daß du es hast.
Ich brauche es mehr als du,
ich brauche es mehr als irgendwas.
Dies eine Bild von ihr,
ich habe es nur geborgt,
denn Diebstahl
ist ein so häßliches Wort.
zeig mir deins
zeige ich dir meins
Du bist es selber schuld
für so ein Stück Papier.
Hättest du es mir freiwillig gegeben,
lägst du jetzt nicht hier.
Eben war es noch da, jetzt ist es fort,
aber Diebstahl
ist ein so häßliches Wort.

zeig mir deins
zeige ich dir meins
und vielleicht
werden wir ja eins.
©Kreuder 1996

Ungeduldig bis zuletzt

Ich bin nicht unverschämt,
höchstens ungeduldig.
Mein Verbrechen war es,
mehr zu erwarten.
Dessen bin ich gerne schuldig.
Jung sein und jung bleiben
nur einen Steinwurf von hier entfernt.
Salinas ist überall.
Ein junges Leben lang habe ich versucht,
es zu erklären.

Ob wohl unter den großen Reifen
dieses Omnibusses
mit all dem Ärger endlich Schluß ist?
Sie könnte sagen: "nimm mich"
Sie könnte sagen: "nimm mich und bleib bei mir"
doch sie tut es nicht.
Tja, wenn du Halt suchst,
such ihn nicht hier.

Ob der Bremsweg
dieses langen, schweren Güterzuges
für meine Zwecke lang genug ist?
Wenn du es dir überlegst,
wenn du dich beeilst,
vielleicht bin ich noch hier.
Hey, wenn du Halt suchst,
such ihn hier.

Wir sind nicht unverschämt.
Immer in Bewegung, immer unterwegs.
Jung sein und jung bleiben
nur einen Steinwurf von hier entfernt.

Und der wolkenlose,
weite, rote Morgenhorizont
sagt: "warte nocht!"
Ja, nur der wolkenlose,
weite, rote Morgenhorizont
hält uns noch.
©Kreuder 1996

Kaum mehr als zwei

Bald wird es soweit sein, daß ein jder weiß, du wirst nie zu Wort kommen, wenn du nicht schreist. Sieh, es war ganz nett, doch nun genug damit. Unseren Glauben an das bittere Ende nimmt es uns nicht. Es wird bleiben, wie es ist, wie es war, und wie es wohl bleiben soll: Ihr da draußen - wir hier drinnen.
Sag nie, wir haben es so gewollt.

Wir brauchen uns nichts auszudenken, nein.
Wir sind ein recht kleiner Club hier, sehr klein.

Bald wird es soweit sein,
das bittere Ende, ich weiß.
Und es stimmt kein Wort von alldem, was du da schreibst. Doch sieh, das Verließ, in dem sie mich ließ. Ich war nicht darauf erpicht, aber missen möchte ich es nicht.

Wir brauchen uns nichts auszudenken, nein.
Wir sind ein recht kleiner Club hier, sehr klein.
Und wir sind weder taub noch blind,
was man uns sehr über nimmt.
Wir brauchen uns nichts auszudenken, nein.

Bald wird es soweit sein,
wir sind bereit.
Komm selbstgewählte Einsamkeit - wir sind niemals allein.

Denn wir brauchen uns nichts auszudenken, nein.
Wir sind ein so kleiner Club hier,
wir sind kaum mehr als zwei.

©Kreuder 1996

Nichts zu verlieren

Sieh mein Leben bis hierher
ist keinen Pfifferling mehr wert.
Sie ist ein himmliches Geschöpf, ich hänge an ihr. Und alles, was ich habe, es gehört nur ihr und wenn ich jemals gelebt habe, dann hier. "Los, lies es laut vor" sagt sie mir
"Ich möchte es hören, es ist von dir"
Wenn du doch einfach nur bloß irgendjemand wärst. Es spricht so viel dagegen.

Und ich liebe nur mich, und ich liebe nur mich
und da ich nur mich selbst liebe, gibt es dich nicht.

Sieh mein Leben bis hierher
war keinen Pfifferling je wert.
Sie erinnert mich, es könnte anders sein. "Los, sag mir lieber, was du meinst.
Nicht nur den Blödsinn, der sich reimt" Wenn du doch einfach nur bloß irgendjemand wärst. Es spricht so viel dagegen.

Und ich liebe nur mich, und ich liebe nur mich
und da ich nur mich selbst liebe, gibt es dich nicht.

Sieh das Leben vor der Tür ist ziemlich laut und ich sitze hier und lese vor von einem leeren Blatt Papier. Oh, wärst du Katze oder Hund, bräuchte ich keine Entschuldigung. Kannst du nicht einfach nur bloß irgendjemand sein? Es spricht so viel dafür.

Sie kann nicht mehr als "nein" sagen, oder?
Kein Gewinn und kein Verlust, es war nicht das, wonach du suchst.
Sie kann nicht mehr als "nein" sagen, oder?
Und sollte sie doch sagen: "Du bist so schwer zu ertragen"
Sie kann nicht einfach "nein" sagen, oder?
Das Maß ist voll, du weißt genau, mehr ist nicht erlaubt.
Nein, sie kann nicht mehr als "nein" sagen, oder?

©Kreuder 1996

Amelie

Ende

Aufgewacht aus einem schlechten Traum.
Ich habe geträumt, es könnte bleiben, wie es ist.
Ein Leben lang alle 10 Minuten aufgewacht,
ich war nie ein Teil von hier,
nie ein Teil von irgendwas.

Aufgewacht aus einem schlechten Traum.
Ich habe geträumt, es müßte bleiben, wie es ist.
Doch sie ist es nicht allein,
es zeigt nur einmal mehr,
es hat nicht sollen sein, gehöre nicht hierher.
Ein Leben lang alle 10 Minuten aufgewacht,
werde ich nie ein Teil von ihr.
Ich hätte es ihr gerne noch gesagt.
Es geht ihr gut auch ohne mich,
gute Nacht, gute Nacht.
Nun werde ich nie eine Teil von ihr,
nie ein Teil von irgendwas.

©Kreuder 1996

Deutsche Musiker beklagen gern und regelmäßig, Fremde besetzten die Hitparaden und heimische Radiosender ignorierten den Nachwuchs. Der Musiker Mika Kreuder klagt nicht. Er hat gerade unter dem Namen Busch ein Debüt-Album veröffentlicht, das "Entsetzlich" heißt, aber umwerfend gut gelungen ist. "Ich bin auf niemandes Seite. denn niemand ist auf meiner", singt er da, "ich bin auf niemandes Seite, jedenfalls nicht auf deiner." In elf Stücken erzählt der Bursche - untermalt von Gitarre, Baß, Schlagzeug und Streichern - Geschichten über Mädchen und das Leben: "Ist es nicht entsetzlich, wenn man so jung und schon so häßlich ist?" Nun geht der 28jährige Eigenbrötler auf Tournee, um endlich ins Radio und in die Hitparaden zu kommen. Ärgern wird das allenfalls ein paar englische Musiker, die unter dem täuschend ähnlichen Bandnamen Bush bereits tonnenweise Platten verkaufen. Doch gegen Vorwürfe jeglicher Art wehrt sich Kreuder bereits in seinen Texten: "Ich kann tun, was ich will, ich kann gehen, wohin ich mag, dies ist mein Ende."

(**** Sterne)

Juvenile Leiden in Deutschland, einmal mit Schmelz, einmal mit Schmiß. Abgeklärte, durchtriebene Gefühligkeiten von Männern, die schon mal jünger waren und gar keine Wut mehr im Bauch (oder sonstwo) haben und anders als Blumfeld, anders als selbst Tocotronic gegen nichts protestieren. Die neue Romantik! Rein zufällig aus der romantischen Kapitale Hamburg im einen Fall das Label, im anderen die Musiker.

Busch sind eine Band, die mit den anderen, den rockenden Bush aus England nichts verbindet. Busch ist das Projekt des Herrn Kreuder, der in schöner Tradition auf den Vornamen verzichtet, verzwickt-grandiose Arrangements für Pop-Quartett und Streicher schreibt und kryptische, kopfhängerische Texte dazu. Die Maxime lautet: "Ich bin auf niemandes Seite/ Denn niemand ist auf meiner" aber da gibt es immerhin "die Helens' und "Amelies", die das Leben nicht einfacher, aber doch leichter zu ertragen machten". So der nun doch schon ältliche Bohemien im Booklet.

Ein Morrissey-Nachfahre und Höhlenbewohner stellt sich hier vor: "Komm selbstgewählte Einsamkeit/ Wir sind niemals allein hier/ Denn: Wir brauchen uns nichts auszudenken/ Wir sind ein recht kleiner Club hier/ Wir sind kaum mehr als zwei." Ein bißchen sperrig zu singen zwar, aber Kreuder drängt es nicht nach vorn. Die perfekte Verfassung seiner Lieder erlaubt auch beiläufiges Hören. "Entsetzlich" ist ein Album voll Harmonie und trägt doch den richtigen Titel: Denn der Weltschmerz, das Herzweh, die Sehnsucht lasten schwer auf dem Lebenskünster. jung sein und jung bleiben/ Nur einen Steinwurf von hier entfernt/ Salinas ist überall." In Salinas, Kalifornien, beendete der Schriftsteller Richard Brautigan sein Leben, nachdem er seine Kindheit nicht mehr finden konnte.
[...]

Arne Willander

[...] Abschliessend ein letzter Rückblick auf den Topos "Über Sex kann man nur auf englisch singen". Seit der Bebüt EP von Busch sollte dieses Argument auf ewig und endgültig am Strassenrand verhungert sein (zumindest das "man" gegen "ich" vertauscht). In einem bis dato ungehörten Ausdruck, Sprachfluss und Melodiösität verschmolzen in Kreuders Songs (auch so eilte schöne Tradition, diese Only-Nachnamen Inszenierungen) Worte und Musik zu einem selbstverständlichen Ganzen. Nun ist mit "Entsetzlich" (Marsh-Marigold) der erste Longplayer von Busch erschienen, und trotz aller Euphorie und bestehender Gültigkeit des Gesagten braucht diese Platte mehrere Anläufe. "Ein echter Grower", wie man gerne zuvorkommend für "hätte besser sein können" sagt. Sicherlich spielt der Wegfall der Überraschung mit hinein, der große, schwere Erwartungen aufgebaut hat, "Entsetzlich" enttäuscht keineswegs inhaltlich - trotzig wohliger Weltschmerz still galores. "Ich bin auf niemandes Seite, jedenfalls nicht auf deiner!" Das Problem dieser Platte liegt im Gewagtabernichtganzgewonnen. Busch war bisher ein Ein-Mann-Projekt. Kreuder und die Japaner. Für "Entsetzlich" hat er sich seine schmerzlich erprobte Liveband geschnappt und noch ein paar Streicher dazu. Die so veränderten Produktionsbedingungen litten leider unter etwas widrigen Umständen, wo vieles zu schnell oder zu ungeduldig entschieden werden mußte. Der Tod eines jeden Perfektionismusses von dem gerade die Arrangements früherer Aufnahmen von Busch lebten. Bestes Beispiel ist der Opener "Helen weiss das auch", bei dem ich das Glück oder Pech habe - wie man's nimmt -, eine ältere Demoversion zu kennen. Auf "Entsetzlich" stolpert der Song überstürzt in die Strophe hinein, wird aber glücklicherweise rechtzeitig von dem treibenden Baß aufgefangen. Das Herzblut des Streicherensembles verfehlt ebenfalls nicht seine Wirkung. Das Schlagzeugspiel wirkt angenehm leicht. Und doch vermisst man die volle, große Produktion des "Demos". Ein Zwiespalt, der sich mit wiederholtem Hören (beim Autor im speziellen noch vermischt mit dein massiven Eindruck der Livepräsentation) langsam schließt, wenn die Songs ein Eigenleben beginnen jenseits der Konkretheit der Aufnahmen, und man im Detail einen bestimmten Charme entdeckt. Etwa die betonte Widerspenstigkeit, in der Kreuder erklärt: "Hey, hey, daraus wird nichts, ich duelliere mich nicht mit dir, denn es wäre schade um mich, amüsier dich allein, ich will nicht." Oder der Live-Hit "Nahezu nein", bei dein Tom Liwa eine genial verbockte Knarzgitarre beisteuert. ("Kampf dein Großkapital! Das gehört nicht zu unserem Vokabular. Er weiß ganz genau, daß man nicht mit Farbe auf fremde Wände schmieren soll ") Die subtil eingesetzten Stimmeffekte bei "Ungeduldig bis zuletzt". Sucht selber. Man vergißt langsam die flachbrüstige Jangeligkeit, an der diese Platte ein wenig krankt, und saugt die fantastische Kraft und Atmosphäre auf, die in Kreuders Songs steckt,

"Um eins gleich klarzustellen, hier wird nicht gebrüllt." (Kreuder beim üblichen "Kannste-nicht-was-lauter-singen" Mixer-Sänger-Kampf während des Soundchecks im Frankfurter Dreikönigskeller)

Weiß gar nicht mehr genau wie lange diese CD nun schon angekündigt war. BUSCH existiert ganz allein aus Mika Kreuder. Der erste der sechs Songs beginnt mit Schreibmaschinengeklappere, dann setzt der Drumcomputer ein und die Gitarren erklingen. Mika fragt in "Woher, Wohin" - Kennst du mich noch? Weißt du, wer ich bin? Nach einer Instrumentalnummer folgt mit "Honigdiebe" der erste Höhepunkt dieses Tonträgers. Wahrscheinlich hätte ich mit Bernhard letztens in Mainz noch endlos weiter darüber diskutieren können, was Mika nun veranlaßt hat dem Stück solch einen Titel zu setzten, zu einem Ergebnis währen wir mit Sicherheit auch nach Stunden nicht gekommen. Auch wenns einige anders sehen,für mich hat das alles hier doch 'ne Menge von den SMITHS. Nicht die Art, Mikas zu singen, eher die Stimmung der Songs im Ganzen. Der Satz - Und fragt,ob ich gebunden sei,so dumm zu fragen,1ass das sein - kommt wirklich gross und wäre mir auch gerne eingefallen. "Angeklagt des Totschlags an der schönen deutschen Sprache" singt er in "Angeklagt", dessen Einstieg mich ziemlich stark an "You Should All Be Murdered" erinnert. "Ich nehme jedes Urteil an, weil es nicht schlimmer kommen kann." Der königliche Abschluss folgt nun mit "Muede". Zeilen wie "Du wirst nicht zurückkommen, wirst du?" ... "Lauf rette die Welt(...oder wenigstens uns)" machen mich, auf merkwürdige Art, betroffen. Warum eigentlich?

Debut EP

Debut EP

EP, 6 Titel CD
Marsh Marigold Records, 1994

Woher, wohin?

Es können Jahre vergehen,
bevor du diese Zeilen liest.
Jahre der Einsamkeit.
In einem Franziskanerkloster
schreibe ich meine Memoiren
über Dinge, die mir wichtig waren.
Irgendwo in den Vogesen.
Würdest du es bitte lesen?
Hier in diesem kleinen Kloster
unter meinem Ché Guevara Poster
schreibe ich, was niemand hören will.

Kennst du mich noch,
weißt, wer ich bin?
Ich bin jemand,
den man nur kennt,
wenn man will.
Kennst du mich noch,
erinnerst du dich?
Nicht, ob du es kannst,
sondern ob du es willst.
Es können Jahre vergehen,
in denen du gar nichts von mir hörst.
In denen ich mich freue, daß ich so wichtig bin und, daß es dich nicht stört.
Doch warum sagst du so etwas? Ich bin nicht verrückt, ich glaube sogar, ich bin recht gewöhnlich. (Ich weiß, es ist nicht wahr!)
Oh warum sagst du so etwas? Ich bin nicht verrückt, ich glaube ich war nur zu lange
in der Gewalt dieses Franziskanerclans.

Kennst du mich noch,
weißt, wer ich bin?
Ich bin jemand,
den man nur kennt,
wenn man will.
Kennst du mich noch,
erinnerst du dich?
Wenn es nicht zu spät wäre,
würde ich sagen:
"hey, vergiß mich nicht!"
ich bin nicht du, und du nicht ich.
la-la-la ob das so richtig ist?
ich bin du, und du bist ich.
la-la-la...
ich bin nicht du, doch du bist ich.
la-la-la ob das so wichtig ist?

©Kreuder 1996

Zwölf

Honigdiebe

Und sie fragt, ob ich gebunden sei.
Ein klares "Ja", ein klares "Nein".
Hey du stellst dir das so einfach vor.
Ein klares "Ja" - ich hänge an mir.
Und sie sagt: "mein Herz, du denkst zu viel. Ein klares "Ja", mehr möchte ich nicht hören"

Hey ich teile mein Leben mit dir,
doch vielleicht ist die Hälfte nicht genug!?

Und sie fragt und fragt, was ich nicht weiß. Ein klares "Ja", das sagt sich leicht.
"Wir leben jetzt und leben hier, komm wir werden eins!" - doch was wird aus mir?
Solche Dinge aus deinem Mund.
Wir sind als zwei geboren und das mit Grund.

Hey ich teile mein Leben mit dir,
doch vielleicht ist die Hälfte nicht genug!?

Wir beide wissen, daß im Leben
zwei Hälften kein Ganzes geben.
Ich schließe die Augen für 10 Sekunden,
wenn du mich willst, dann nimm mich jetzt.

Und sie fragt, ob ich gebunden sei.
So dumm zu fragen - laß das sein.
Hey du stellst dir das zu einfach vor.
Ein klares "Ja" - ich hänge an mir.
Und sie sagt: "mein Herz, du denkst zu viel, viel zu viel.
Und er schreit: "laß los!"
Und er meint genau das Gegenteil.

Wir beide wissen, daß im Leben
zwei Hälften kein Ganzes geben.
Ich schließe die Augen für 10 Sekunden,
wenn du mich willst, dann nimm mich jetzt.

©Kreuder 1996

Macht es was, wenn ich es bin?

Ich entschuldige mich dafür, daß ich bin, wer ich bin - daß es mir nicht gelingt, jemand anders zu sein. Es tut mir leid.

Ich bin nicht sehr unterhaltsam - ich weiß. Doch ich dachte mir, vielleicht könntest du dich an mich gewöhnen? - macht es was, wenn ich es bin?
Könntest du dich an mich gewöhnen?
Hättest du die Zeit, auch wenn du weißt, daß es mir nicht gelingt viel anders zu sein?

Ich entschuldige mich dafür, daß ich bin, wer ich bin - daß es mir nicht gelingt, den Mund zu halten, wenn du singst und trotzdem:
- macht es was, wenn ich es bin?

©Kreuder 1996

Angeklagt

Angeklagt des Mordes an einer netten, alten Dame. Sie hat geglaubt, daß du es ehrlich meinst. Angeklagt des Mordes, des skrupellosen Unsinns. (und ohne Reue, wie es scheint)
Angeklagt des Totschlags an der schönen deutschen Sprache. "Wir haben sie dir beigebracht, aber nicht zu diesem Zweck!"

...und die Verteidigung bleibt stumm

"Deine Eltern und Verwandten, alle die dich kannten,
wir sind sehr von dir enttäuscht.
Um dich herum, all deine Lieben, alles zu notieren,
wir sind sehr von dir enttäuscht".

Angeklagt des Mordes an zwei Schestern. Doch das war gestern.
Angeklagt des Totschlags an der schönen deutschen Sprache. Angeklagt des Mundraubs und des Diebstahls und des Mißbrauchs. "Wir hätten nie gedacht, daß du so hinterhältig bist". "Wir dachten, es sei Spaß, und nicht ein solcher Mist".

...und die Verteidigung bleibt stumm

"Deine Eltern und Verwandten, alle die dich kannten,
wir sind sehr von dir enttäuscht.
Um dich herum, all deine Lieben, du hast maßlos übertrieben,
wir sind sehr von dir enttäuscht".

Die grausamste aller Todesarten ist die Langeweile. Du siehst, du kannst mich nicht bestrafen. Die grausamste aller Todesarten war die Langeweile. Du kannst mich nicht bestrafen.

Ich nehme jedes Urteil an, weil es nicht schlimmer kommen kann.
Ich nehme jedes Urteil an.

©Kreuder 1996

Müde

Du wirst nicht zurück kommen, wirst du? Du warst viel zu lange hier.
Sieh mein Leben, es endet mit deinem.
Ich war viel zu lange hier, viel zu lange.

Und hätte ich nicht mein Talent und all das,
was ich sonst noch so zum Leben brauche,
- ich wär schon lange weg, weg von hier.
Denn Recht zu haben kann so langweilig sein.

Du wirst nicht zurück kommen, wirst du? In deinem ganzen Leben, nie wieder hier her. Es waren unzufriedene 22 Jahre.
D.h. eigentlich waren es nur die letzten fünf. Und du weißt nicht einmal, wer genau deine Peiniger waren. Du weißt nur, sie sagten:
"lauf, rette die Welt - wenn nicht du, wer sonst?" "lauf, rette die Welt - oder wenigstens uns!"

Und hätte ich nicht mein Talent und all das,
was mir sonst noch so zum Leben bleibt,
- es würde mir erheblich leichter fallen.
Denn Recht zu haben kann so langweilig sein.
Ich werde nicht allein sein;
die Langeweile hin und wieder, das mag sein.
Doch ich werde nicht allein sein;
nicht mehr als jetzt, nicht mehr als jetzt.

©Kreuder 1995

Bereits vor zwei Ausgaben ausgiebig gefeiert, im letzten Pearl angekündigt und jetzt endlich erhältlich: BUSCH (mit "sch", wie man ja dieser Tage leider immer wieder hinzufügen muß). Auf seiner Debut MCD finden sich sechs Stücke von dem Demotape, das bei uns ja für zügellose Euphorie gesorgt hat, in noch mal neu abgemischten, etwas vollerklingenderen Fassungen. Insofern läßt sich von unserer Seite aus hierzu auch nur noch mal zusammenfassend sagen, daß BUSCH platt ausgedrückt die SMITHS auf deutsch ist. Doch anders als seine englischen Kollegen GENE beläßt er es nicht dabei, bestimmte musikalische, sprachliche und inhaltliche Muster bloß in variierter Form gekonnt zu reproduzieren, sondern er eignet sich diese an, übersetzt sie in seine eigene Erlebniswelt und kommt so zu einem wirklich eigen-artigen Ergebnis: Ein in Ausdruck, Sprachfluß und Melodiösität bisher ungehörter Umgang mit deutschen Texten, die aber nie den Gesamteindruck verwischen, daß BUSCH schlicht ein grosser Arrangeur ist.
Kurz: Ich verhänge hiermit über diese Platte Kaufzwang (Unterlassungshandlungen werden mit GENE-Hören nicht unter drei Stunden bestraft. Denn wer nicht hören will, muss ja bekanntlich leiden...)

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Sampler Beiträge

Aufnahmezustand - 2. Pegelausschlag 
CD Compilation - V.A., 2003 
Zyx Music 
Titel: „Nein, nein, nein“

Aufnahmezustand - Neue Deutsche Vielfalt
CD Compilation - V.A., 2003 
Zyx Music
Titel „Ausser Atem, ausser dir“

Brausepulver 
CD Compilation - V.A., 2002
Apricot Rec./Firestation Tower Rec.
Titel „Schwarm & Schwerkraft“

Clover Club 
CD Compilation - V.A., 1999
Clover Records/Japan
Titel: „Helen weiß das auch (Demo Version)“

Seven Fantastic Cats 
7" Mini Compilation - V.A., 1998
Clover Records/Japan 
Titel: „Helen weiß das auch (Demo Version)“

Paradies der Ungeliebten 
CD - V.A., 1998
What´s So Funny About/Indigo 
Titel: „Müde (Kreuder/Akustik Version)“

Marsh-Marigold Review #2 
CD Compilation - V.A., 1998
Marsh Marigold Rec. 
Titel: „Zwölf“, „Honigdiebe“

Proud & Wild Forever 
MC V.A., 1998 
Marsh Marigold Rec. 
Titel: „Dreizehn (Instrumental)“

Geschichte

  • 2004

    Babypause (deluxe)

    Christian Wübben (erdmöbel) nimmt Platz am Schlagzeug, und mit Volker Struckmeier sind bei busch erstmals Tasteninstrumente und Elektronik besetzt. Verschiedene Konzerte, Österreich Tour. Songwriting für den "Bossa Nova" Nachfolger beginnt.

  • 2002

    das 2. Album

    Veröffentlichung des zweiten Albums "Bossa Nova". Wiederum sehr positives Echo u.a. Spiegel, Intro, Rolling Stone, Stereoplay (CD des Monats), etc ...

  • 2001

    Wechsel zu "Apricot Records"

    Aufnahmen zu 'Bossa Nova', dem 2. Album. Mit Daniel Hambuch (Dr).

  • 1998

    busch wird Band

    Mit Sebastian Huthmacher (Gt), Ingo Hey (Bs) und Oliver Krawczyk (Dr). Diverse Deutschland Konzerte. Kreuder u.a. solo mit 'Paradies der Ungeliebten' auf Tour durch Deutschland.

  • 1996

    das 1. Album

    "Entsetzlich" als 11 Titel CD Album auf Marsh Marigold Rec. veröffentlicht. Sehr positives Echo u.a in Spiegel, Rolling Stone etc. Begleitend hierzu kleinere Touren durch Deutschland.

  • 1995

    "Entsetzlich"

    Aufnahmen zu "Entsetzlich", dem ersten Album. Zusammen mit der Aachener Besetzung und diversen Gastmusikern, u.a Tom Liwa.

  • 1994

    Debut

    Erste Veröffentlichung unter dem Namen busch als solo eingespielte 6 Track Debut EP (CD) auf Marsh Marigold Records/HH. Begleitend hierzu erste Live Konzerte mit der 'Aachener Besetzung': Rainer Klehn (Gt), Marko Röpke (Dr), Jan Gottstein (Bs).

  • 1980

    Anfänge

    Jahre Kreuder'schen experimentierens mit Instrumenten, Recordern, Bandmaschinen, Drumcomputern und ähnlichem Gerät bringen die ersten Songs zu Tage. Erste Bandversuche und Suche nach Mitmusikern.